Liquidity Mining Steuer in Deutschland (DeFi)

13 Jun, 2023 · 7 min read

In den letzten Jahren haben sich Kryptowährungen zu einer beliebten Investitionsmöglichkeit entwickelt. Im Zuge dessen sind auch neue Möglichkeiten entstanden, um mit Kryptowährungen Einkommen zu generieren – dazu zählt auch Liquidity-Mining. Doch wie sieht es eigentlich mit der Besteuerung von Liquidity-Mining in Deutschland aus? In diesem Artikel gehen wir auf die steuerlichen Aspekte beim Liquidity-Mining ein und erklären, was Anleger bei der Versteuerung ihrer Krypto-Einkünfte beachten sollten.

Das Wichtigste zur Liquidity-Mining-Steuer auf einen Blick
  • Hinzufügen von Assets in den Pool löst eine Veräußerung aus.

  • Rewards unterliegen der Kapitalertragsteuer.

  • LP-Token können als Anrechtsschein oder Quittung genutzt werden.

  • Entfernen von Assets aus dem Pool löst eine Veräußerung aus.

Was ist Liquidity-Mining?

Liquidity-Mining ist eine Möglichkeit, mit Kryptowährungen Einkommen zu generieren. Anleger stellen dabei ihre Kryptowährungen einem Liquiditätspool zur Verfügung und ermöglichen somit den Handel auf einer dezentralen Krypto-Börse (DEX). In der Regel werden einem Pool immer zwei verschiedene digitale Assets hinzugefügt, um ein Handelspaar zu bilden. Für die Bereitstellung der Liquidität erhalten die Teilnehmer eine Belohnung („Rewards“) in Form von Kryptowährungen oder Token, die zum Beispiel durch Transaktionsgebühren entstehen. Eine ausreichend große Liquidität in den Liquiditätspools ist essenziell für den Handel auf dezentralen Plattformen und eröffnet Anlegern neue Möglichkeiten im Bereich der dezentralen Finanzsysteme (DeFi).

Liquidity-Mining hat nichts mit dem klassischen Mining von Kryptowährungen zu tun. Letzteres ist ein Vorgang zur neuen Generierung von digitalen Assets mittels spezieller Computer-Hardware.

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Steuerliche Behandlung beim Liquidity-Mining

Beim Liquidity-Mining gilt es zu verstehen, dass die Bereitstellung von Kapital und die Teilnahme am Handel aus unterschiedlichen Transaktionsprozessen besteht. Dadurch können verschiedene steuerliche Vorgänge entstehen, die im Folgenden genauer betrachtet werden.

Hinzufügen der Token in den Pool

Werden Kryptowährungen einem Liquiditätspool hinzugefügt, so wird dadurch ein Verkaufsvorgang ausgelöst. Der resultierende Gewinn aus dem Verkauf der Assets unterliegt der Einkommenssteuer. Findet die Veräußerung, also die Bereitstellung der Liquidität, erst nach der einjährigen Haltefrist statt, sind die Gewinne steuerfrei.

Laufende Gewinnausschüttungen

Werden laufende Gewinnausschüttungen (Rewards) generiert, so handelt es sich dabei um steuerpflichtige Kapitaleinkünfte. Steuerexperten sind bisher der Auffassung, dass diese Zuflüsse der Kapitalertragsteuer und nicht dem persönlichen Einkommensteuersatz unterliegen.

Entnahme der Token aus dem Pool

Werden die Kryptowährungen dem Liquiditätspool wieder entzogen, so wird dadurch erneut ein Verkaufsvorgang ausgelöst. Genauer gesagt werden dabei die LP-Token gegen die ursprünglichen Assets wieder eingetauscht. Ein resultierender Gewinn aus der Veräußerung unterliegt der Einkommenssteuer. Für die zurückerhaltenen Kryptowährungen beginnt die einjährige Haltefrist erneut.

Freigrenze beim Liquidity-Mining

Wer als Privatperson Einkünfte aus dem Liquidity-Mining erzielt, hat eine Freigrenze von 256 Euro pro Jahr. Diese Freigrenze gilt für sämtliche Einkünfte aus Kapitalvermögen, zu denen auch die Gewinne aus dem Liquidity-Mining zählen.

Alternative: LP-Token als Quittung bzw. Anrechtsschein

Die Bereitstellung und Rücknahme von Liquidität aus den Pools kann steuerlich auch anders betrachtet werden. Da LP-Token häufig nicht handelbar sind und auch keinen ausgewiesenen Marktpreis haben, können diese eine Art Quittung bzw. Anrechtsschein auf die erworbenen Anteile am Liquiditätspool darstellen. Diese Auslegung hat zur Folge, dass keine Übertragung des wirtschaftlichen Eigentums stattfindet und somit auch keine Veräußerung. Hierbei ist jedoch besonders wichtig, den Einzelfall zu bewerten und sich steuerliche Expertise einzuholen.

Liquidity-Mining in der Steuererklärung angeben

Grundsätzlich müssen Gewinne aus Veräußerungen, welche innerhalb der einjährigen Haltefrist getätigt wurden, in der elektronischen Steuererklärung (ELSTER) deklariert werden. Diese gelten als “sonstige Einkünfte“ und werden in der Anlage SO angegeben. Steuerpflichtige Kapitaleinkünfte aus den Liquidity-Mining Rewards können in der Anlage KAP angegeben werden.

Eine exakte Aufzeichnung und Zuordnung der getätigten Transaktionen ist besonders wichtig für eine korrekte Steuererklärung. CoinTracking hilft dir dabei, alle Ein- und Auszahlungen von Liquiditätspools sowie erhaltene Rewards zu tracken.

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Versteuerung von Liquidity-Mining im Ausland

Für Krypto-Investoren, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben, gilt auch dann eine Steuerpflicht, wenn sie Liquidity-Mining im Ausland durchführen. Es ist wichtig zu beachten, dass jedes Land seine eigenen Steuervorschriften hat. In einigen Ländern können die Steuern niedriger oder höher ausfallen als in Deutschland.

Liquidity-Mining in Österreich

Der Tausch von Kryptowährungen gegen LP-Token ist kein steuerliches Ereignis. Erhaltene Rewards werden jedoch mit 27,5 % bei Zufluss und mit 27,5 % beim Verkauf besteuert.

Liquidity-Mining in Europa

In Europa gibt es bisher keine einheitlichen Steuervorschriften für Kryptowährungen, einschließlich Liquidity-Mining. Jedes Land hat seine eigenen Regeln, die sich auf die Besteuerung von Kryptowährungen unterschiedlich auswirken können. Es ist wichtig, sich über die spezifischen Steuervorschriften des jeweiligen Landes zu informieren, in dem das Liquidity-Mining durchgeführt wird.

Häufig gestellte Fragen zur
Liquidity Mining Steuer

Wie hoch sind Steuern beim Liquidity-Mining?2023-06-13T15:17:59+01:00

Die Höhe der Steuern hängt von der Höhe der Einkünfte ab. Gewinne aus Veräußerungen fallen in Deutschland unter die Einkommenssteuer und unterliegen dem progressiven Steuertarif. Kapitaleinkünfte aus Liquidity-Mining Rewards werden mit 25 % besteuert.

Ist Liquidity-Mining steuerpflichtig?2023-06-13T15:17:48+01:00

Ja! Sowohl das Hinzufügen und Entnehmen von Token in und aus Liquiditätspools, als auch zugeflossene Rewards sind in Deutschland steuerpflichtig.

Ist die Eingabe und Entnahme des Tokens beim Liquidity-Mining Steuerpflichtig?2023-06-13T15:17:43+01:00

Ja, das Hinzufügen und Entnehmen von Token in und aus Liquiditätspools wird steuerlich als Veräußerungsgeschäft behandelt und ist somit steuerpflichtig.

Was ist Liquidity-Mining?2023-06-13T15:14:24+01:00

Liquidity-Mining ist eine Praxis im Bereich der dezentralen Finanzsysteme (DeFi), bei dem Nutzer Kryptowährungen in einem Pool bereitstellen, um Transaktionen zu ermöglichen und die Liquidität auf einer dezentralen Krypto-Börse zu gewährleisten.

Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass das Thema Liquidity-Mining und Steuern in Deutschland noch komplex ist. Es ist wichtig, dass man sich als Krypto-Investor mit den steuerlichen Bestimmungen auseinandersetzt und sich im Zweifelsfall von einem Steuerexperten beraten lässt. Eine gute Möglichkeit zur Verwaltung und Berechnung von Krypto-Steuern bietet die Steuersoftware von CoinTracking. Diese unterstützt bei der Erstellung der Steuererklärung und kann dabei helfen, die richtigen Angaben zu machen und Fehler zu vermeiden. Wer seine Krypto-Steuer in Deutschland korrekt in der Steuererklärung angibt, kann sich vor unliebsamen Überraschungen durch das Finanzamt schützen und seine Investitionen langfristig sichern.

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Patrick Henry:
Autor
Patrick
Crypto Tax Manager
Steuerexperte, Webinar-Moderator, Inhalte-Ersteller, Krypto-Enthusiast und Investor. Interessiert an allem, was den Kryptobereich betrifft.
Steuerexperte, Webinar-Moderator, Inhalte-Ersteller, Krypto-Enthusiast und Investor. Interessiert an allem, was den Kryptobereich betrifft.

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