Krypto Mining Steuer in Deutschland – Anleitung mit Beispielen [2024]

4 Jan, 2024 · 15 min read

Mining ist eine Möglichkeit, digitale Assets zu verdienen. Doch wie sieht es mit der Besteuerung von Mining-Einkünften aus? Hier gibt es viele Unklarheiten und Unsicherheiten, aber keine Sorge – in diesem Artikel werden wir euch einen umfassenden Steuerguide für das Krypto-Mining in Deutschland liefern.

Das wichtigste auf einen Blick
  • Mining von Kryptowährungen unterliegt in Deutschland der Einkommensteuer

  • Mining kann der Gewerbeordnung und Gewerbesteuer unterliegen

  • Freibetrag von 256 Euro pro Jahr für Mining-Einkünfte

Was ist Mining?

Beim Mining werden neue Einheiten von digitalen Assets, wie zum Beispiel Bitcoin, generiert. Es ist ein wesentlicher Bestandteil, um die Sicherheit des Systems zu gewährleisten und dient dazu, Transaktionen in der Blockchain zu verifizieren und zu legitimieren. Gleichzeitig wird dabei ein Anreiz für die Miner geschaffen, sich am Netzwerk zu beteiligen. Der Miningprozess besteht aus der Lösung von komplexen mathematischen Problemen, um neue Transaktionsblöcke in der Blockchain zu erstellen. Dafür wird eine spezielle Mining-Hardware benötigt, die hohe Rechenleistungen erbringt. Für das Lösen dieser Rechenaufgaben erhalten Miner eine Belohnung in der Form von neu generierten Kryptowährungseinheiten. Die Anzahl der Miner ist daher ausschlaggebend für die Funktion, sowie Sicherheit und Dezentralität des Netzwerks.

Das Mining von Kryptowährungen ist nicht zu verwechseln mit dem Liquidity-Mining. Letzteres dient der Bereitstellung von Liquidität auf dezentralen Tauschbörsen.

Die Formen von Mining

Solo-Mining

Solo-Mining bedeutet, dass ein einzelner Miner die notwendige Rechenleistung bereitstellt, um mathematische Probleme zu lösen und einen Block in der Blockchain zu generieren. Diese kostenintensive Form von Mining ist meist großen Unternehmen bzw. speziellen Mining-Farmen vorbehalten.

Pool-Mining

Pool-Mining hingegen ist eine Methode, bei der mehrere Miner ihre Ressourcen kombinieren, um die Chance auf das Lösen eines Blocks zu erhöhen. Wenn ein Block generiert wird, wird die Belohnung unter den Pool-Teilnehmern aufgeteilt.

Cloud-Mining

Cloud-Mining ist die Methode, bei der Miner Rechenleistung von einem externen Dienstleister mieten, um Kryptowährungen zu generieren. Es ist keine eigene Hardware notwendig.

Steuerliche Behandlung der verschiedenen Mining-Formen

In puncto Steuern gilt es zunächst zu beurteilen, welche Form von Mining betrieben wird und ob es sich dabei um gewerbliche Einkünfte handelt. Im Falle von gelegentlichem Mining durch Privatpersonen muss individuell geprüft werden, ob die erzielten Einnahmen steuerpflichtig sind und ob eine gewerbliche Tätigkeit vorliegt.

Wird Mining selbstständig und mit Gewinnabsicht betrieben, werden jedenfalls gewerbliche Einkünfte generiert. Je nachdem, wie die Tätigkeit einzuordnen ist, kann neben der Einkommenssteuer auch die Gewerbesteuer fällig werden.

Die folgende Tabelle gibt eine Orientierung zur steuerlichen Einordnung der Mining-Formen:

Gewerbetätigkeit Einkommensteuer Gewerbesteuer
Solo-Mining sehr wahrscheinlich ja nach Freibetrag
Pool-Mining Einzelfall ist zu prüfen ja möglich
Cloud-Mining nein ja nein

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Freibetrag für Krypto-Mining

Es gibt einen Freibetrag von 256 Euro pro Jahr für Mining-Einkünfte, genauso wie bei der  allgemeinen Verteuerung von Kryptowährungen. Wenn die Mining-Einkünfte unter diesem Betrag liegen, müssen sie nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Für Gewerbetreibende gilt ein Freibetrag von 24.500 Euro, bevor die Gewerbesteuer fällig wird.

Steueroptimierung für Miner

Die Besteuerung von gewerblichen Mining-Einkünften ist in Deutschland verpflichtend. Allerdings gibt es Möglichkeiten, die Steuerlast zu minimieren. Eine Option ist, das Mining als Gewerbe anzumelden. Dadurch können bestimmte Betriebskosten wie Strom, Hardware und Miete von der Steuer abgesetzt werden. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass die Gewerbeanmeldung mit zusätzlichen Pflichten und Kosten verbunden ist. Eine andere Option ist, Mining-Einkünfte über eine Firma zu generieren. Eine solche Firma kann beispielsweise in einem Land mit niedrigerer Steuerlast registriert werden.

Mining-Gewerbe

Eine gewerbliche Tätigkeit liegt sehr wahrscheinlich vor, wenn jemand speziell für das Mining konzipierte Hardware anschafft und stets darauf achtet, die jeweils profitabelste Kryptowährung zu minen. Des Weiteren ergibt sich eine gewerbliche Einordnung, wenn folgende Punkte erfüllt werden:

  • Selbständigkeit
  • Nachhaltiges betreiben (regelmäßiges Mining)
  • Gewinnabsicht
  • Teilnahme am wirtschaftlichen Verkehr (Anbieten der Mining-Dienstleistung)

In diesem Fall müssen die Einkünfte aus dem Mining als „Einkünfte aus Gewerbebetrieb“ deklariert werden, und es kann die Gewerbesteuer anfallen. Bei einer gewerblichen Tätigkeit gibt es auch keine Haltefrist, die generierten digitalen Assets können also nie steuerfrei verkauft werden. Die Kosten für das Mining können allerdings als Betriebsausgaben abgezogen werden. Das Finanzamt tendiert generell dazu, Mining als gewerbliche Tätigkeit einzustufen.

Deklaration von Mining: Tipps für die Steuererklärung

Für Miner ist es wichtig, ihre Einkünfte aus dem Mining in der Steuererklärung korrekt zu deklarieren. Als Einkommen gelten dabei alle Kryptowährungen, die durch das Mining generiert wurden. Hierbei ist es wichtig, den Wert der Kryptowährungen zum Zeitpunkt der Generierung zu ermitteln und in Euro umzurechnen. Eine geeignete Steuersoftware kann hier enorm hilfreich sein, um alle Transaktionen richtig zu erfassen und einen sauberen Steuerreport zu erstellen. Spezialisierte Steuerberater helfen dabei, die Mining-Tätigkeit richtig einzuordnen und gewerbliche von sonstigen Einkünften zu trennen.

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Versteuerung von Mining im Ausland

Wenn ein Miner seine Mining-Einkünfte im Ausland erzielt, ist die steuerliche Behandlung von Land zu Land unterschiedlich. Wir empfehlen, sich im Vorfeld über die jeweiligen Regelungen in anderen Ländern zu informieren, um mögliche steuerliche Konsequenzen zu vermeiden.

Mining-Steuer in Österreich

Bei Mining als privater Tätigkeit unterliegen die Gewinne dem Steuersatz von 27,5 % bei Zufluss. Wird eine Kryptowährung verkauft und hat sich in der Zwischenzeit im Wert gesteigert, wird auch der Wertzuwachs mit 27,5 % besteuert.

Länder ohne Mining-Steuer

Länder wie beispielsweise die Schweiz, Malta oder Singapur erheben keine Steuern auf Krypto-Einkünfte. Allerdings ist hierbei zu beachten, dass bei einer Verlagerung von Mining-Aktivitäten ins Ausland auch weitere rechtliche und wirtschaftliche Aspekte zu berücksichtigen sind.

FAQ zur Besteuerung
von Krypto Mining

Ist Krypto-Mining in Deutschland legal?2023-06-04T21:19:24+01:00

Ja, das Krypto-Mining ist in Deutschland legal. Es gibt jedoch steuerliche Regelungen, die bei der Ausübung des Minings beachtet werden müssen.

In welchem Land ist Mining steuerfrei?2023-06-04T21:19:19+01:00

Länder wie beispielsweise die Schweiz, Malta oder Singapur erheben keine Steuern auf Krypto-Einkünfte. Allerdings können in diesen Ländern andere rechtliche und regulatorische Aspekte zu beachten sein.

Wann gilt das Mining als gewerblich?2023-06-04T21:19:12+01:00

Das Mining gilt in Deutschland als gewerblich, wenn es mit einer Gewinnabsicht ausgeübt wird und die Tätigkeit selbständig mit einer gewissen Regelmäßigkeit betrieben wird.

Wie hoch sind die Steuern auf Mining?2023-06-04T21:19:04+01:00

Die Steuerlast hängt von der Höhe der Einkünfte ab und wird entsprechend des individuellen Steuersatzes bestimmt. In Deutschland ist für Einkünfte aus Krypto-Mining eine Einkommensteuer von bis zu 45 Prozent zu zahlen.

Fazit

Die steuerliche Behandlung von Krypto-Mining in Deutschland kann komplex sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gilt zu beurteilen, ob das Mining einer gewerblichen Tätigkeit unterliegt und es ist wichtig, die generierten Einkünfte in der Steuererklärung korrekt zu deklarieren. Dabei kann die Nutzung einer Steuersoftware wie CoinTracking hilfreich sein, um den Überblick über die verschiedenen Transaktionen und Mining-Einkünfte zu behalten und diese richtig zuzuordnen. Außerdem bietet CoinTracking auch eine Funktion zur Erstellung von Steuerberichten, die bei den Steuerbehörden eingereicht werden können.

Krypto-Mining kann steueroptimiert und rechtlich korrekt betrieben werden, solange man sich an die entsprechenden Vorschriften und Regelungen hält und die Einkünfte korrekt deklariert.

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Patrick Henry:
Autor
Patrick
Crypto Tax Manager
Tax Expert, Webinar-Host, Content Creator, Crypto Enthusiast and Investor. Interested in everything regarding the crypto space.
Tax Expert, Webinar-Host, Content Creator, Crypto Enthusiast and Investor. Interested in everything regarding the crypto space.

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