Krypto Steuern in Deutschland: Der Guide für Bitcoin & Co für 2023

16 Mrz, 2023 · 11 min read

Kryptowährungen wie Bitcoin und Ethereum sind auf dem Vormarsch und dringen mit Windeseile in den Mainstream unserer Gesellschaft vor. Dabei entwickelt sich die Technologie der Kryptowährungen so schnell, dass Behörden weltweit vor der Herausforderung stehen, einen sinnvollen regulatorischen Rahmen bereitzustellen. Nicht zuletzt deshalb stellen Krypto-Steuern für einen Großteil der Nutzer und Anleger eine echte Herausforderung dar.

Doch keine Sorge: CoinTracking schafft Abhilfe. In diesem Artikel stellt der Marktführer unter den Krypto-Steuer-Tools alles vor, was du über Krypto-Steuern im Jahr 2023 in Deutschland wissen musst. So holst du das Beste aus deiner Krypto-Steuererklärung heraus und vermeidest jegliche bösen Überraschungen bei deiner lokalen Finanzbehörde.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Krypto-Gewinne in Deutschland sind steuerpflichtig und müssen beim Finanzamt angegeben werden. Gewinne werden zum persönlichen Einkommensteuersatz versteuert.
  • Ausnahmen gelten für Gewinne unterhalb des Freibetrags oder für Kryptowährungen, die länger als ein Jahr gehalten werden.
  • Es gibt verschiedene Berechnungsmethoden, die du nach Belieben wählen kannst und welche unterschiedliche Vor- und Nachteile vorweisen.
  • Du kannst Steuern sparen, indem du Gewinne ein Jahr lang hältst und Kosten und Verluste steuerlich absetzt.
  • Steuern fallen auch auf Gewinne aus Staking, Lending, Mining oder NFT-Verkäufen an.
  • Die EU arbeitet an einem einheitlichen Gesetzesentwurf für Kryptowährungen namens „MiCA“.

Kryptowährungen als Privatanleger versteuern – Darauf musst du achten!

Der Großteil der Anleger handelt als Privatperson. Veräußerungsgewinne, die beim Tausch von Kryptowährungen in Euro oder eine andere Kryptowährung entstehen, zählen deshalb als steuerpflichtiges Spekulationsgeschäft.

Kryptowährungen gelten in Deutschland rechtlich allerdings nicht als Währung oder Kapitalanlage, sondern als sonstige Wirtschaftsgüter. Sie sind deshalb wie Gold, Münzen, Briefmarken, Schmuck und Gebrauchsgegenstände wie Kraftfahrzeuge und Wohnmobile einzuordnen.

Die Dokumentationspflicht liegt dabei auf der Seite des Anlegers. Umso wichtiger ist es, einen ordentlichen Überblick über deine Krypto-Aktivitäten zu pflegen. Wenn du keine vollständige Dokumentation vorweist, kann das zuständige Finanzamt deine Krypto-Gewinne schätzen. Es empfiehlt sich allerdings, die Schätzung durch das Finanzamt zu vermeiden und eine lückenlose Dokumentation der Krypto-Transaktionen bereitzustellen.

Mit der professionellen Steuer-Software von CoinTracking importierst du in wenigen Minuten alle deine Krypto-Transaktionen und bereitest sie vollkommen automatisiert bis zum vollständigen Steuerbericht auf.

Wann müssen die Gewinne aus Kryptowährungen versteuert werden?

Anders als Euro, Dollar und andere Währungen, stellen Kryptowährungen keine gesetzlichen Zahlungsmittel dar. Deshalb musst du deine Krypto-Gewinne grundsätzlich zu deinem persönlichen Einkommensteuersatz versteuern, wenn du sie innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist veräußerst. Sie sind dabei unter “Private Veräußerungsgeschäfte” (nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des EStG) in der jeweiligen Steuererklärung anzugeben.

Wenn du deine Kryptowährungen über ein Jahr hältst, müssen Gewinne nicht mehr versteuert werden. Gewinne unter dem Freibetrag von 600 Є müssen ebenfalls nicht versteuert werden.

Dabei gibt es verschiedene Berechnungsmethoden, die zur Berechnung der Steuerlast von Krypto-Gewinnen herangezogen werden können. Die beliebtesten dieser Methoden schauen wir uns im Folgenden an.

Die Spekulationsgeschäft (First In, First Out)

Mit der FIFO-Methode berechnest du die Kostenbasis und einhergehend die Gewinne deiner getätigten Krypto-Investitionen. Die verschiedenen Methoden zur Berechnung wirken sich dabei auf deine zu zahlende Steuerlast aus. Deshalb ist es wichtig, sich als Anleger mit diesen vertraut zu machen.

FIFO steht als Abkürzung für “First in, First out”. Sie ist eine der weitverbreitetsten Methoden, die zur Berechnung von Krypto-Gewinnen und -Verlusten für die Steuererklärung herangezogen wird.
Wenn du einen Teil deiner Kryptowährungen verkaufst, würdest du nach FIFO den Gewinn oder Verlust auf Grundlage des Preises berechnen, den du bei der ältesten Transaktion gezahlt hast. Es wird davon ausgegangen, dass die Kryptowährungen, die du zuerst gekauft hast, auch als erstes verkauft werden. Gerade deshalb ist es besonders wichtig, die Reihenfolge deiner getätigten Transaktionen zu tracken.

Beispiel FIFO

Du besitzt drei Bitcoins, die du zu im Jahr 2016 zu einem Einkaufspreis von 450Є, 460Є und 470Є erworben hattest. Einige Monate später verkaufst du zwei dieser Bitcoins zu einem Preis von jeweils 600Є.

Im Rahmen der FIFO-Methode wird dann davon ausgegangen, dass die Bitcoins, die du als erstes erworben hattest, auch als erstes verkauft wurden.

Das heißt konkret, dass du einen Gewinn von 150 Є + 140 Є erwirtschaftet hast, den du in deiner Steuererklärung angeben musst. Dieser berechnet sich aus dem Verkaufspreis von 1200Є, von welchem die Kostenbasis von 450 Є + 460 Є abgezogen wird.

Die LIFO-Methode (Last In, First Out)

Im Gegensatz zur FIFO-, wird bei der LIFO-Methode davon ausgegangen, dass deine zuletzt erworbenen Kryptowährungen zuerst verkauft werden. Die neusten Kryptowährungen in deinem Bestand werden verwendet, während die älteren in deinem Bestand erhalten bleiben.

Die verschiedenen Berechnungsmethoden haben so signifikante Auswirkungen auf die Kostenbasis deiner Krypto-Investitionen und die damit einhergehende Bestandsbewertung. Die LIFO-Methode führt dabei tendenziell zu einer niedrigeren Kostenbasis deiner Bestände und höheren Herstellungskosten.

Beispiel LIFO

Wie in unserem vorherigen Beispiel gehen wir davon aus, dass du im Jahr 2016 drei Bitcoins zu einem Einkaufspreis von 450 Є, 460 Є und 470 Є erworben hattest. Einige Monate später verkaufst du 2 dieser Bitcoin zu einem Preis von jeweils 600 Є. Im Rahmen der LIFO-Methode wird allerdings nun davon ausgegangen, dass deine zuletzt erworbenen Münzen als erstes veräußert werden.

Konkret bedeutet das, dass du einen Gewinn von 130 Є + 140 Є erwirtschaftet hast. Dieser berechnet sich aus dem Verkaufspreis in Höhe von 1200Є, von welchem deine Kosten in Höhe von 470 Є + 460 Є abgezogen werden.

Keine Krypto-Steuern für den Freibetrag und einjährige Haltefrist

Eigentlich musst du alle deine Krypto-Gewinne versteuern. Beim Freibetrag (auch Freigrenze genannt) handelt es sich allerdings um einen Betrag an Krypto-Gewinnen, den du nicht versteuern musst, da er eine gewisse Höhe nicht überschreitet. Konkret bedeutet das, dass Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen bis zu einer Höhe von 600 Є im Jahr steuerfrei sind. Verdienste aus Kryptowährungen unterliegen einem Freibetrag in Höhe von 256 Є.

Wenn Gewinne aus dem Verkauf oder Verdienste von Kryptowährungen den Freibetrag im Jahr allerdings überschreiten, muss der Gewinn in deiner Einkommensteuererklärung angegeben werden und es fallen in der Regel Steuern darauf an.

Ähnlich wie beim Freibetrag fallen keine Steuern auf Krypto-Gewinne an, wenn du deine Investition länger als ein Jahr gehalten hast und diese erst danach gewinnbringend verkaufst. Die einjährige Spekulationsfrist macht so das Investieren in Kryptowährungen für langfristige Spekulanten in Deutschland besonders interessant
Es bleibt anzumerken, dass die steuerlichen Rahmenbedigungen für Kryptowährungen in Deutschland komplex sind und sich stets ändern können. Es wird daher empfohlen, sich bei Fragen zur Besteuerung von Kryptowährungen an einen Steuerberater oder eine andere fachkundige Person zu wenden.

Hier bietet CoinTracking den Full-Service an. Bei diesem überprüfen qualifizierte Steuerexperten deine individuellen Krypto-Aktivitäten und stehen dir mit Rat und Tat bei der Verfassung korrekter Steuerberichte zur Seite. Buche noch heute den Full-Service von CoinTracking und vereinfache dein Krypto-Steuerleben.

Verluste können gegengerechnet werden und reduzieren die Steuerlast

Im Bereich der Kryptowährungen können nicht nur die Gewinne, sondern auch Verluste immens sein. Dabei kannst du diese Verluste einsetzen, um deine Steuerlast zu senken. Konkret sieht das so aus: Erwirtschaftest du in einem Jahr Krypto-Verluste, dann kannst du sie deinen Gewinnen gegenüberstellen und so deine Steuerlast senken.
Doch das ist nicht alles. Du kannst diese Verluste aus dem aktuellen Jahr auch in das Folgejahr übernehmen und auf diese Weise die Steuerbelastung mindern. Sie können sogar in das vorangegangene Jahr vorgetragen werden und zu einer Rückzahlung der bereits bezahlten Vorjahres-Steuern führen.
Zu beachten dabei ist allerdings: Wenn du Kryptowährungen in Deutschland über ein Jahr lang hältst, fallen keine Steuer auf die Gewinne an, Verluste können jedoch auch nicht geltend gemacht werden.

Steuerrecht nach Anwendung

Potenzielle Krypto-Gewinne entstehen nicht nur durch das Investieren in Kryptowährungen. Über Investierten hinaus bieten Kryptowährungen einige spezifische Anwendungsfälle, die spezielle steuerliche Implikationen mitbringen.

So stellen einige Krypto-Nutzer beim Mining einer Blockchain Rechenkraft zur Verfügung und werden im Gegenzug durch Kryptowährungen entlohnt. Ein prominentes Beispiel hierfür ist die Bitcoin-Blockchain, welche auf dem Proof-of-Work-Konsensmechanismus basiert.

Andere Blockchains werden durch Staking aufrechterhalten und entlohnen ihre Nutzer dabei in Form der systemeigenen Kryptowährung. Hier ist Ethereum das wohl bekannteste Beispiel. Nutzer können ihre ETH anlegen (staken) und erhalten dadurch eine Rendite. Dieses Konsensverfahren wird Proof-of-Stake genannt.

Eine weitere gewinnbringende Aktivität ist das Lending. Bei diesem Krypto-Darlehen verleihen Nutzer ihre Kryptowährungen für Zinsen und erzielen so Gewinne. Wieder andere steuerliche Grundlagen gelten für NFTs (Non-Fungible-Token) und Kryptowährungen als Zahlungsmittel.

Damit du nicht den Überblick verlierst, bieten wir dir in Folge einen vollständigen Leitfaden über die wichtigsten Anwendungsfälle von Kryptowährungen in Deutschland und die einhergehenden steuerlichen Grundlagen.

Die steuerlichen Rahmenbedingungen für die verschiedenen Krypto-Anwendungsfälle können vor allem für Anfänger sehr überfordernd sein. Hier schafft die professionelle Steuer-Software von CoinTracking Abhilfe. So kannst du deine verschiedenen Krypto-Gewinne ganz einfach ausweisen und deine Steuerlast wird automatisch berechnet. Melde dich noch heute an.

Steuern Mining (Hobby)

Beim Mining, auch Schürfen genannt, stellst du einem Blockchain-Netzwerk Rechenkraft in Form von leistungsstarker Hardware zur Verfügung. Das hält die Blockchain am Laufen und Miner erwirtschaften durch diese Bemühungen Belohnungen in Form von Kryptowährungen.

Wenn beim Mining keine gewerbliche Absicht vorliegt, sind die Gewinne den sonstigen Einkünften nach § 22 Nr. 3 EStG zuzuordnen. Wird die Freigrenze von jährlichen 256 € überschritten, müssen die Einkünfte mit dem persönlichen Einkommensteuersatz versteuert werden. Die Höhe deiner Gewinne wird zum Zeitpunkt des Zuflusses bewertet.

Es bleibt anzumerken, dass Gewinne durch das Schürfen nicht der Umsatzsteuer unterliegen. Im Gegenzug kann allerdings auch keine Vorsteuer geltend gemacht werden.

Werden diese innerhalb eines Jahres gewinnbringend verkauft, fallen weitere Steuern an. Verkäufe von Mining-Rewards gelten als privates Veräußerungsgeschäft nach § 23 EStG, bei welchem die Freigrenze von 600 € greift.

Tipp: Mining-Hardware und andere Kosten können steuerlich abgesetzt werden.

Steuern Mining (gewerblich)

Im Falle von gewerblichen Mining-Tätigkeiten und einer einhergehenden Gewinnermittlung durch eine Bilanz und GuV-Rechnung werden die Gewinne im Anlagevermögen unter den Finanzanlagen bzw. Umlaufvermögen unter den sonstigen Vermögensgegenständen aktiviert. Der Wert ermittelt sich dabei aus dem Marktwert zum Mining-Zeitpunkt abzüglich der damit in Verbindung stehenden Kosten.

Bei einer Gewinnermittlung via Einnahmen-Überschussrechnung gelten die hergestellten Coins bzw. Token als Betriebseinnahme “mit Wertpapieren vergleichbare, nicht verbriefte Forderungen und Rechte im Sinne des § 4 Absatz 3 Satz 4 EStG” und sind abzüglich Kosten aufzuführen. Werden die Coins veräußert, sind sie in der jeweiligen Gewinnermittlung anzuführen.

Steuern Staking

Auch hier gilt: Wird die Freigrenze in Höhe von 256Є überschritten, handelt es sich beim Staking um eine steuerpflichtige Aktivität, die unter “sonstige Leistungen nach § 22 Nr. 3 EStG” fällt. Gewinne aus werden so zu deinem persönlichen Einkommensteuersatz (in Höhe von bis zu 45 %) besteuert.

Für die Besteuerung deiner Staking Gewinne ist der Tag des Zuflusses ausschlaggebend. Sie werden wie gekaufte Kryptowährungen behandelt und unterliegen genauso der einjährigen Spekulationsfrist.

Im Falle eines Verkaufs innerhalb der einjährigen Haltedauer sind Steuern auf den Wertzuwachs (oder Verlust) zwischen Kauf- und Verkaufsdatum fällig. Hier handelt es sich um “ein privates Veräußerungsgeschäft nach § 23 EStG”, bei welchem die Freigrenze in Höhe von 600Є greift.

Achtung: Wenn deine Staking-Gewinne nach dem Zeitpunkt des Zuflusses an Wert verlieren, ist trotzdem der komplette Gewinn zu versteuern.
Das Staking selbst hat dabei keinen Einfluss auf die Haltefrist deiner gekauften Kryptowährungen. Das bedeutet: Kaufst du Kryptowährungen und setzt diese für Staking ein, verlängert sich die einjährige Spekulationsfrist für diese gekauften Kryptowährungen nicht.

Steuern beim Krypto-Trading

Krypto-Gewinne, die durch Derivate, Margin-Trading oder Futures erzielt werden, gelten in Deutschland als “Einkünfte aus Kapitalvermögen nach § 20 EStG” und unterliegen der pauschalen Kapitalertragsteuer in Höhe von 25 %. Hier greift keine einjährige Spekulationsfrist. Wenn Gewinne aus allen Kapitalerträgen 801 € nicht überschreiten, sind sie steuerfrei.

Steuern Lending

Beim Lending verleihst du deine Kryptowährungen und wirst im Gegenzug dazu entlohnt. Es handelt sich also um ein Krypto-Darlehen. Derzeit geht man davon aus, dass Beträge über der Freigrenze von 256Є zu versteuern sind. Die Gewinne werden anhand des Marktwerts zum Zeitpunkt des Zuflusses gemessen.

Bei diesen Zinserträgen handelt sich um “Einkünften aus sonstigen Leistungen (gem. § 22 Nr. 3 EStG)”, die mit dem persönlichen Einkommensteuersatz in Höhe von bis zu 45 % versteuert werden.

Verkäufe innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist gelten nach § 23 EStG als ein privates Veräußerungsgeschäft und sind mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern.

Kryptowährungen als Zahlungsmittel

Wenn du Dienstleistungen oder Waren mit Kryptowährungen erwirbst, wird das steuerrechtlich einem Verkauf bzw. Tausch gleichgesetzt. Dabei sind innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist Steuern auf deine Kryptowährungen fällig. Falls du eine Kryptowährung für den Kauf benutzt, die du länger als ein Jahr gehalten hast, sind deine Gewinne steuerfrei.

Steuern NFTs (Non-Fungible-Token)

Im Gegensatz zu üblichen Kryptowährungen sind Non Fungible Token einzigartig. Das bedeutet: Eine Bitcoin ist nicht von einer anderen Bitcoin zu unterscheiden. Ein spezifisches NFT ist allerdings immer eindeutig identifizierbar. Aufgrund der Ähnlichkeit mit üblichen Kryptowährungen liegt die gleiche steuerrechtliche Behandlung bei NFTs nahe.

Das bedeutet: Die entgeltliche Anschaffung und die spätere Veräußerung innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist ist als privates Veräußerungsgeschäft zu versteuern. Dabei muss die Freigrenze in Höhe von 600 € pro Jahr überschritten werden.

Minting beschreibt das Herstellen von NFTs auf der Blockchain und bedeutet zu Deutsch “prägen” (wie eine Münze prägen). Hier liegt die steuerliche Behandlung als Einkünfte aus künstlerischer Tätigkeit bzw. eine gewerbliche Tätigkeit nahe.

Ab wann gilt der Handel mit Kryptowährungen als gewerblich?

Ob und ab wann deine Krypto-Aktivität als gewerblich eingestuft wird, ist in Deutschland unklar. Dadurch, dass es keine offiziellen gerichtlichen Entscheidungen gibt, vertreten verschiedene Finanzbehörden unterschiedliche Standpunkte.

Punkte, die von den Finanzämtern zur Bewertung herangezogen werden, sind beispielsweise die Häufigkeit, Art und das Volumen deiner Krypto-Trades oder die Höhe deiner Gewinne.

Die gewerbliche Einstufung für den Handel mit Kryptowährungen bringt für Anleger allerdings einige Nachteile mit sich. So können diese keinen Gebrauch von der einjährigen Haltefrist machen, müssen ein Gewerbe anmelden und darüber hinaus Gewerbesteuer zahlen.

In der Realität zeigt sich allerdings, dass du in der Regel nur als gewerblicher Händler eingeschätzt wirst, wenn du auch so auftrittst. Konkret heißt das, dass du Mitarbeiter anstellst oder Büroräume mietest.

Doch auch die Art deiner Krypto-Aktivitäten spielt dabei eine Rolle. Betreibst du Mining oder Staking im großen Stil, Margin-Trading oder stellst als Künstler NFTs her? All das könnten Anzeichen für die Finanzbehörden sein, dass du im gewerblichen Rahmen tätig bist.

Steuerliche Unterschiede nach Art des Investments

Art des Investments Besteuerung
Kauf als CFD CFD steht für “Contracts for Difference” bzw. Differenzkontrakte. Sie gelten steuerlich als Termingeschäft und werden demnach mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % inkl. Solidaritätszuschlag und Kirchensteuer besteuert.
Kauf von Krypto-Zertifikaten Auch hier gilt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 % inkl. Annexsteuern (Solidaritätszuschlag, Kirchensteuer).
Kauf als Krypto-ETF Der Handel mit Krypto-ETFs wird als Schuldverschiebung mit der Kapitalertragssteuer in Höhe von 25 % inkl. Annexsteuern versteuert.
Kauf von Spot-Kryptowährungen Krypto-Verkäufe gelten als “Private Veräußerungsgeschäfte nach § 23 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 des EStG” und sind mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu besteuern.

Versteuerung von Kryptowährungen im Ausland

Derzeit gibt es keinen einheitlichen regulatorischen Rahmen für die Versteuerung von Kryptowährungen. Das macht das Erstellen korrekter Steuerberichte zu einer echten Herausforderung.

Auch wenn Staaten und Staatenverbunde wie die Europäische Union an einheitlichen Regulierung arbeiten (Bsp.: MiCa-Gesetz), schreiten die Bürokratien doch sehr langsam voran.

In jedem Land herrschen derzeit deshalb verschiedene Bedingungen für die Versteuerung deiner Kryptowährungen und es ist notwendig, sich mit den individuellen Gesetzen des Landes auseinanderzusetzen.

Krypto-Steuer in Österreich

Im Gegensatz zu Deutschland gelten Gewinne durch den Kauf und Verkauf von Kryptowährungen in Österreich als Kapitalerträge und werden zum pauschalen Steuersatz in Höhe von 27,5 % versteuert. Darüber hinaus gibt es durch die neue Steuerreform, die seit März 2022 greift, keine einjährige Haltefrist mehr. Deine Krypto-Gewinne sind immer zu versteuern.

Allerdings werden Krypto-zu-Krypto-Tauschgeschäfte nicht direkt besteuert. Steuern fallen erst an, wenn diese Kryptowährungen gegen Fiatwährungen, Waren oder Dienstleistungen getauscht werden. Alles Weitere, was du bezüglich der Versteuerung von Kryptowährungen in Österreich wissen musst, findest du in unserem Guide für die Besteuerung von Kryptowährung in Österreich.

Krypto-Steuer in der Schweiz

In der Regel gelten in der Schweiz die Gewinne aus dem privaten Handel mit Kryptowährungen als steuerfreie Kapitalgewinne. Kapitalverluste sind im Gegenzug allerdings auch nicht absetzbar. Aus diesem Grund gilt die Schweiz als einer der beliebtesten und fortschrittlichsten Standpunkte für Krypto-Unternehmen und -Enthusiasten weltweit.

Wenn du Kryptowährungen in der Schweiz allerdings verdienst (zum Beispiel durch Lending, Staking oder Mining), fällt darauf Einkommensteuer an. Hier ist der Marktwert bei zum Zeitpunkt des Zuflusses deiner Kryptowährungen ausschlaggebend.

In der Schweiz bietet dabei jeder Kanton verschiedene Steuersätze für Kryptowährungen an, die von 1,3 % bis zu 10,1 % reichen.

Krypto-Steuer in Europa

Derzeit arbeitet die Europäische Union an einem Gesetzesentwurf zur einheitlichen Regulierung von Kryptowährungen, MiCa genannt. Die MiCA-Verordnung steht für Markets in Crypto-Assets und zielt darauf ab, Ordnung in den Wilden Westen der Kryptowährungen zu bringen.

Im Rahmen dieser Verordnung soll eine Harmonisierung des europäischen Kryptomarktes, ein erhöhter Verbraucherschutz sowie mehr Stabilität und Sicherheit durchgesetzt werden. Dabei sollen Transaktionen nachvollziehbarer gemacht werden und eine Erlaubnispflicht für Unternehmen eingeführt werden.

Tipps zur Versteuerung von Kryptowährungen

Krypto-Steuerberater suchen

Da die gesetzliche Lage rund um Krypto-Steuern oft unklar ist und sich stetig ändert, ist es für viele Krypto-Nutzer zu empfehlen, einen professionellen Steuerberater aufzusuchen. Aus diesem Grund bietet CoinTracking den Full-Service an, bei welchem dir Steuer-Experten aus dem Bereich der Kryptowährungen mit Rat und Tat zur Seite stehen und dir beim Verfassen individueller Steuerberichte aushelfen.

Kryptowährungen länger als 1 Jahr halten

Wenn du Kryptowährungen länger als ein Jahr hältst und durch einen darauffolgenden Verkauf Gewinne erzielst, musst du diese Gewinne nicht versteuern. Achtung: Wenn du bei einer Investition Verluste geltend machen möchtest, dann musst du diese auch innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist verkaufen.

Steuererklärung mit Steuerrechner erstellen

Mit einem Krypto-Steuerrechner wie CoinTracking dauert es vom Import deiner Krypto-Aktivitäten bis zum Erstellen einer vollständigen Steuererklärung nur wenige Minuten. Dabei passt sich die Steuer-Software stets den individuellen Rechtsrahmen deines Landes an. Du kannst außerdem zwischen verschiedenen Berechnungsmethoden wählen, darunter FIFO und LIFO.

Krypto-Gewinne mit Verlusten verrechnen

Du kannst durch deine Krypto-Verluste deine Steuerlast senken. Erwirtschaftest du in einem Jahr also Verluste, dann kannst du sie deinen Gewinnen gegenüberstellen und so deine Steuerlast senken. Sie können dabei sogar in das Folgejahr oder das vorangehende Jahr übernommen werden.

Transaktionskosten absetzen

Neben Verlusten, die aus dem Kauf- und Verkauf von Kryptowährungen entstehen, kannst du auch deine Transaktionskosten absetzen. Vor allem bei Netzwerken wie Ethereum, die hohe Gebühren vorweisen, machen diese häufig einen großen Teil deiner Krypto-Ausgaben aus und führen dadurch zu einer signifikanten Reduktion deiner Steuerlast.

Häufige Fragen zur Versteuerung von Kryptowährungen

Wie versteuert man Kryptowährungen?

In Deutschland werden Kryptowährungen steuerlich wie sonstige Vermögenswerte (Aktien, Gold, Briefmarken, Schmuck) behandelt. Gewinne aus dem Verkauf von Kryptowährungen unterliegen so der Einkommensteuer. Wenn du Kryptowährungen in Deutschland innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist verkaufst und Gewinne erzielst, sind diese zu versteuern.

Wie viel Prozent Steuern auf Kryptowährungen?

Krypto-Gewinne, die den Freibetrag von 600Є im Jahr überschreiten, müssen mit deinem individuellen Einkommensteuersatz versteuert werden. Dieser beträgt in Deutschland, je nach Höhe deiner Einkünfte, zwischen 0 % und 45 %.

Wann Steuern für Kryptowährungen an?

Grundsätzlich sind Gewinne aus dem Investieren, Mining, Staking, Trading, Lending und dem Verkauf und Herstellen von NFTs immer dann zu versteuern, wenn sie den jeweiligen Freibetrag überschreiten und innerhalb der einjährigen Haltedauer erzielt werden.

Kann man Krypto-Verluste von der Steuer absetzen?

Wie bereits oben erwähnt: Du kannst deine Krypto-Verluste deinen -Gewinnen gegenüberstellen und diese von der Steuer absetzen. Dabei ist anzumerken, dass auch Transaktionen und andere Kosten von deinen Gewinnen abgezogen werden können und so deine Steuerlast senken.

Muss ich rückwirkend Steuern auf Kryptowährungen bezahlen?

Ja, grundsätzlich müssen auf alle deine Krypto-Gewinne Steuern bezahlt werden, insofern diese unter einem Jahr gehalten werden oder die Freigrenze in Höhe von 600 Є bzw. 256 Є nicht überschreiten. Falls du Krypto-Gewinne nicht angeben solltest und diese rückwirkend nicht versteuerst, kann das strafrechtliche Auswirkungen haben.

Fazit

Die Landschaft der Kryptowährungen ist so komplex und dynamisch, dass sich die Gesetzeslage der verschiedenen Länger ständig ändert. Dabei arbeiten Länder und Behörden stetig an Gesetzesentwürfen, welche den Wilden Westen der Kryptowährungen regulieren sollen. So zum Beispiel die Europäische Union mit ihrem MiCA-Gesetz.

Um Fehler bei der Steuererklärung zu vermeiden, empfiehlt es sich, entweder mit Steuerexperten zusammenzuarbeiten oder eine Krypto Steuersoftware zu nutzen.

 

 

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