Was ist Staking? Krypto-Staking einfach erklärt
12 Sep, 2024 · 18 min read
Was wäre, wenn deine digitalen Assets nicht nur in der Wallet herumliegen, sondern Erträge erwirtschaften könnten? Genau das ist möglich mit dem Staking von Kryptowährungen. Anstatt nur auf Kursgewinne zu hoffen, können Kryptowährungen zur Validierung von Transaktionen in Blockchain-Netzwerken eingesetzt und Belohnungen verdient werden. In diesem Artikel erklären wir, was hinter dem Konzept von Staking steckt und wie man davon profitieren kann.
Was ist Staking?
Bei Blockchains, die auf dem Proof-of-Stake (PoS) Konsens-Mechanismus basieren, spielen Validatoren (Netzwerkteilnehmer, die ihre Kryptowährungen staken) eine zentrale Rolle. Sie tragen vor allem zur Netzwerksicherheit und zur korrekten Transaktionsverarbeitung bei. Im Grunde genommen werden die durch Staking hinterlegten Kryptowährungen genutzt, um Transaktionen auf der Blockchain zu validieren. Dafür werden teils attraktive Belohnungen (Rewards) an die Validatoren ausgeschüttet, wodurch ein passives Einkommen generiert werden kann.
Wie funktioniert Staking?
Den Validatoren wird durch Ausschüttungen von Rewards ein dauerhafter Anreiz geboten, die Sicherheit und Integrität des Netzwerks langfristig zu unterstützen. Der Staking-Prozess kommt durch folgenden Schritte zustande:
- Geeignete Kryptowährung: Nicht alle Kryptowährungen können zum Staking verwendet werden. Voraussetzung dafür ist, dass die zugrundeliegende Blockchain auf dem Proof-of-Stake Konsens-Mechanismus setzt.
- Auswahl Wallet: Das Staking bzw. Sperren der Kryptowährungen erfolgt über geeignete Wallets oder Krypto-Börsen. Technisch versierte Personen können auch ihre eigene Validator-Node aufsetzen.
- Validierung: Das Blockchain-Netzwerk verwendet die eingesetzten Kryptowährungen, um Transaktionen zu validieren und zu verarbeiten. Je mehr Kryptowährungen zur Verfügung gestellt werden, desto höher sind die Chancen, als Validierer ausgewählt zu werden.
- Belohnungen: Als Gegenleistung für ihren Beitrag erhalten Validatoren in der Regel Belohnungen (Rewards) durch Ausschüttung zusätzlicher Coins bzw. Token. Die Höhe der Belohnungen variiert je nach Netzwerk, oft spielen aber Kriterien wie die Menge und Dauer der Einsätze eine Rolle.
Wie kann ich Kryptowährungen Staken?
Durch Staking nutzt man ein verborgenes Potenzial von digitalen Vermögenswerten und gibt den sonst nur in der Wallet herumliegenden Kryptowährungen eine aktive Rolle im Blockchain-Ökosystem. Es gibt dabei verschiedene Wege, sich am Prozess zu beteiligen.
1. Betreiben einer Node
Wer die volle Kontrolle übernehmen will und bereit ist, mehr Zeit und Aufwand zu investieren, kann eine eigene Node aufsetzen. Durch den Betrieb einer Node wird man zum direkten Validierer im Blockchain-Netzwerk. Diese Methode erfordert ein gutes Verständnis des Blockchain-Protokolls, ausreichend Hardware und eine stabile Internetverbindung. Es handelt sich um eine technisch aufwändigere und ressourcenintensive Option, die jedoch den höchsten Grad an Kontrolle und potenziell größere Gewinne bietet. Betreiber einer Node müssen eine beträchtliche Menge an Kryptowährungen als Einsatz hinterlegen. Die Belohnungen für die erfolgreiche Validierung von Transaktionen entsprechen den Regeln des Blockchain-Protokolls und werden direkt vergütet, ohne dass andere Parteien etwas vom Kuchen abbekommen.
2. Staking auf einer Börse
Eine der einfachsten Möglichkeiten, mit dem Staking zu beginnen, ist die Nutzung einer Krypto-Börse. Staking-Dienste werden mittlerweile von vielen großen Börsen angeboten. Der Vorteil besteht darin, dass der Prozess einfach und auch für Anfänger geeignet ist. Es muss lediglich die Kryptowährung auf der Börse hinterlegt und das Staking aktiviert werden. Der Rest wird von der Börse übernommen und die Belohnungen werden meist automatisch ausgezahlt.
3. Staking in einer Wallet
Wer etwas mehr Kontrolle wünscht und dabei auf die Komplexität einer eigenen Node verzichten möchte, findet möglicherweise das Staking über eine Krypto-Wallet passend. Staking-Dienste werden bereits von einigen Wallets angeboten, womit die Assets direkt von der Wallet dem Staking zugeteilt werden können. Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass die Einsätze direkt verwaltet werden können und die Kontrolle über die privaten Schlüssel erhalten bleibt. Staking über eine Wallet stellt einen guten Mittelweg dar, es eine Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Kontrolle über das Vermögen bietet.
4. Teilnahme an einem Staking-Pool
Die Teilnahme an Staking-Pools hat den Vorteil, dass bereits kleine Mengen von Kryptowährungen eingebracht werden können. Ein Staking-Pool besteht aus einer Gruppe von Stakern, die ihre Ressourcen bündeln. Die vom Pool erwirtschafteten Rewards werden dabei anteilig auf Basis der eingebrachten Kryptowährungen unter allen Teilnehmern aufgeteilt.
Was ist Proof of Stake (PoS)?
Proof of Stake (PoS) ist ein Konsens-Mechanismus in Blockchain-Netzwerken, um Transaktionen zu validieren und neue Blöcke zu erstellen. Um Validator zu werden, muss ein festgelegter Mindestbetrag der nativen Kryptowährung als Sicherheitskollateral hinterlegt werden. Die Validatoren werden dabei auf Grundlage der Höhe des hinterlegten Kollaterals per Zufallsprinzip ausgewählt – Die Chancen steigen also mit der Menge an Kryptowährungen, die sich im Kollateral befinden. Durch die Ausschüttung von Belohnungen (Rewards) haben die Validatoren einen finanziellen Anreiz, sich langfristig am Netzwerk zu beteiligen.
Unterschiede Proof-of-Stake und Proof-of-Work
Der grundlegende Unterschied zwischen Proof-of-Stake und Proof-of-Work (PoW) liegt in der Art und Weise, wie ein Konsens auf der Blockchain erzielt wird.
Beim PoW nutzen Miner eine spezielle Mining Hardware und konkurrieren um die Lösung komplexer mathematischer Rätsel. Wer als erstes die Aufgabe erfolgreich löst, darf den nächsten Block zur Blockchain hinzufügen und wird dafür mit neu generierten Coins belohnt (Mining Rewards). Dieser Prozess ist sehr energieintensiv und erfordert eine erhebliche Rechenleistung, was zu Umweltbedenken geführt hat. Bitcoin ist die bekannteste Kryptowährung und basiert auf dem Proof-of-Work Konsens-Mechanismus.
Im Gegensatz dazu ist beim PoS weder eine spezielle Hardware noch das Lösen von Aufgaben erforderlich. Stattdessen kann praktisch jeder zum Validator werden, indem der entsprechende Coin oder Token gehalten und ins Staking gegeben wird. Die Menge und Sperrzeit der Coins spielt dabei eine Rolle – Denn je mehr Coins sich pro Nutzer im Staking befinden, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, als Validator ausgewählt zu werden und Rewards zu erhalten. Dadurch ist PoS weitaus energieeffizienter und ermöglicht es mehr Teilnehmern, sich am Netzwerk zu beteiligen. PoS birgt jedoch ein gewisses Zentralisierungsrisiko, da diejenigen mit größeren Anteilen mehr Einfluss auf das Netzwerk haben.
Vorteile und Nachteile beim Staking
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Passives Einkommen | Gesperrte Coins können an Wert verlieren |
Beitrag zur Sicherheit und Funktionalität von Blockchain-Netzwerken | Coins sind nicht verfügbar bis zum Ende der Sperrfrist (sofern vorhanden) |
Staking ist im Vergleich zum Mining (Proof of Work) energieeffizient | Es besteht ein gewisses Plattform Risiko wenn Staking-Services genutzt werden |
Viele Plattformen machen Staking auch für Anfänger zugänglich | Steuerliche Aspekte bei Staking-Rewards |
Rendite beim Staking
Staking wird oft als eine Möglichkeit angesehen, passives Einkommen zu erzielen. Die potenzielle Rendite ist dabei von verschiedenen Faktoren abhängig, wie zum Beispiel der Menge an eingesetzten Coins, der Art und Weise wie Staking betrieben wird und die zugrundeliegende Blockchain.
Lohnt sich Krypto-Staking?
Staking kann sich natürlich lohnen, doch trotz teilweise attraktiver Rewards kann das Geschäft unter Umständen auch nach hinten losgehen. Faktoren wie Kursschwankungen, APY und Sperrfrist spielen eine wichtige Rolle und sollten jedenfalls berücksichtigt werden. Des Weiteren gilt es auch eventuelle steuerliche Auswirkungen zu beachten. Staking-Rewards werden häufig als steuerpflichtiges Einkommen betrachtet, was sich auf die Gesamtrentabilität auswirkt.
Wie berechnet sich die Rendite beim Staking?
Die Berechnung der Staking-Rendite kann schnell kompliziert werden. Warum ist das so?
- Staking-Rewards werden meist in relativ kurzen Abständen (täglich oder sogar alle paar Stunden) ausgeschüttet.
- Die APY (Annual percentage yield) bzw. die APR (Annual percentage rate) sind meist nicht fix, sondern variieren je nach Netzwerkauslastung.
- Staking-Rewards sind Kryptowährungen, diese unterliegen der Marktvolatilität und ständigen Kursschwankungen.
- Staking-Rewards haben meist steuerliche Auswirkungen.
Bei der Berechnung hat man es also mit Variablen zu tun, die sich ständig ändern. Zudem verliert man bei der Menge an Transaktionen schnell den Überblick und muss Steuern berücksichtigen.
Sind Staking-Rewards steuerpflichtig?
Staking-Rewards gelten in den meisten Ländern als steuerpflichtiges Einkommen, wobei die steuerliche Behandlung je nach Land variieren kann. In der Regel sind die Rewards zum Zeitpunkt des Zuflusses steuerpflichtig. Weitere Steuern können beim Verkauf der Rewards anfallen. Detaillierte Aufzeichnungen über alle Staking-Aktivitäten, einschließlich der Menge der erhaltenen Rewards und deren Wert zum Zeitpunkt des Erhalts, sind für eine genaue Steuererklärung unumgänglich.
Wo kann ich meine Kryptos staken?
Es gibt verschiedene Plattformen und Anbieter, welche Staking-Services anbieten. Zu den gängigsten Optionen gehören:
- Krypto-Börsen: Viele beliebte Börsen wie Bitpanda, Binance, Coinbase, Kraken oder KuCoin bieten Staking-Dienste an. Die Nutzung ist meist einfach und innovativ, jedoch fällt für den Service eine kleine Gebühr an.
- Staking-Plattformen: Einige Plattformen wie Lido, Staked.us, MyCointainer oder Stakely sind speziell für das Staking entwickelt worden. Diese Plattformen bieten oft attraktive Renditen und ein einfaches User-Interface.
- Wallets: Bestimmte Wallets wie Exodus, Ledger und Trust Wallet bieten integrierte Staking-Funktionen. Kryptowährungen können direkt von der Wallet ins Staking gegeben werden und man behält die Kontrolle über den privaten Schlüssel.
Welche Kryptowährungen eignen sich zum Staking?
Eine Vielzahl von Kryptowährungen sind für das Staking geeignet, jede mit individuellen Anforderungen und möglichen Rewards. Einige der beliebtesten Optionen sind:
- Ethereum 2.0 (ETH)
- Cardano (ADA)
- Polkadot (DOT)
- Solana (SOL)
- Polygon (MATIC)
Staking-Beispiele
Im folgenden geben wir Beispiele zu verschiedenen Staking Möglichkeiten. Das heißt jedoch nicht, dass für die erwähnte Kryptowährung nur die beschriebene Option verfügbar ist, sondern es ist lediglich eine von mehreren verfügbaren.
- Ethereum Node: Um eine Ethereum Validator Node zu betreiben, werden mindestens 32 ETH benötigt. Diese Methode ist kapitalintensiv und erfordert viel technisches Know-How, bietet aber auch die vollen Erträge.
- Cardano delegated Staking: ADA kann beispielsweise an einen Staking-Pool delegiert werden und die betreibende Plattform übernimmt die technischen Anforderungen. Dabei kann eine beliebige Menge eingesetzt werden und die Belohnungen werden je nach Höhe des Einsatzes verteilt.
- Solana Wallet Staking: SOL können beispielsweise direkt über eine kompatible Wallet wie Exodus ins Staking gegeben werden. Auch hier werden die Coins oder Token an einen Validator delegiert, jedoch einfach und unkompliziert aus der Wallet. Des Weiteren behält man die volle Kontrolle über die eingesetzten Coins.
Häufig gestellte Fragen
zum Krypto Staking
Fazit
Mit dem Staking von Kryptowährungen wird zur Sicherheit und Funktionalität von Blockchain-Netzwerken beigetragen, im Gegenzug werden dafür Belohnungen ausgeschüttet. Faktoren wie Marktvolatilität, Sperrfristen und steuerliche Auswirkungen müssen berücksichtigt werden. Tools wie CoinTracking erfassen alle Transaktionen und Staking-Rewards automatisch, was eine enorme Erleichterung im Zusammenhang mit Steuerverbindlichkeiten darstellt.
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